
Kennst du das Gefühl, dass die anderen im Gegensatz zu dir alles ganz locker hinbekommen? Sie begleiten ihre Kinder entspannt bindungsorientiert und auch achtsame Eltern-Kind-Kommunikation klappt ganz natürlich … während du dich fragst, warum dir alles so schwerfällt. Anscheinend machen sie alles richtig – und du alles falsch.
Der ständige Vergleich mit anderen wirft permanent einen unangenehmen Schatten auf dein Leben und ist – das spürst du selbst – nicht besonders förderlich für dein Selbstwertgefühl. Nicht rechtzeitig aus dieser Gedankenspirale auszusteigen, kann sogar zerstörerische Folgen haben: Neid, Frust, Bitterkeit und Ohnmachtsgefühle führen zu einem chronisch erhöhten Stresslevel und wirken wie Gift auf deine mentale und seelische Gesundheit.
Warum vergleiche ich mich mit anderen?
Doch weshalb befindest du dich überhaupt in diesem negativen Vergleichsspiel? Der Sozialpsychologe Leon Festinger kam bereits Ende der Fünfzigerjahre in seiner „Theorie des sozialen Vergleichs“ zum Schluss, dass wir Menschen vergleichen, weil wir uns ein realistisches Bild von uns und der Welt machen wollen. Wir vergleichen, um uns einordnen zu können: Ob unser Verhalten angemessen ist, und in welchen Bereichen wir noch lernen dürfen – oder sollten.
Daran ist erstmal nichts falsch. So gesehen hilft uns das Vergleichen sogar bei der Persönlichkeitsentwicklung. Dich auf diese Weise regelmäßig zu hinterfragen und einzuschätzen, dient dir als Standortanalyse. Du fragst dich: Wo stehe ich gerade, was ist mein Ziel und bin ich auf dem richtigen Weg? Schwierig wird es, weil in der Regel ein objektiver Maßstab fehlt und der Vergleich selbst zum Maßstab für deinen Selbstwert wird.
Sich als Mutter zu vergleichen heißt sich selbst im Weg stehen
Zwanghaftes Vergleichen ist dann nicht mehr dienlich, sondern führt zu einem ungesunden Leistungsdruck oder lässt dich nur noch die eigenen Unzulänglichkeiten sehen. Laut Astrid Schütz, einer deutschen Psychologin und Hochschullehrerin, idealisieren Frauen ihr soziales Umfeld öfter als Männer und sind auch häufiger von Selbstzweifeln betroffen, weil sie dazu neigen, sich negativer einzuschätzen.
Auch wir Mütter geraten viel zu leicht in die Falle des sogenannten Aufwärtsvergleichs: Der Partner scheint konsequenter zu sein, die Nachbarskinder erstaunlich leise, und die beste Freundin scheint ein makelloses Leben zu führen. Sich ständig mit anderen zu vergleichen ist frustrierend. Besonders, wenn du das Gefühl hast, dabei immer den Kürzeren zu ziehen.
Selbstzweifel überwinden und sein wer DU bist
Du willst zwar die Selbstzweifel überwinden, aber hier ist die Wahrheit: Du spielst ein „Losing Game“. Unbewusst wählst du genau die Vergleiche aus, bei denen du immer vermeintlich schlechter abschneidest. Warum tust du das? Um einen negativen Glaubenssatz zu nähren, der sich einmal eingeschlichen hat und nun tief in dir verankert ist: „Ich bin nicht genug.“ Mit jedem willkürlichen Aufwärtsvergleich lieferst du dir dafür neue Beweise.
Es ist höchste Zeit, diese Selbstzweifel hinter dir zu lassen! Du willst zu einer authentischen Elternschaft finden und wieder Freude und Zufriedenheit im Alltag mit deinen Kindern erleben? Dann fang an, deine Selbstzweifel zu überwinden. Hör damit auf, dich ständig mit anderen zu vergleichen und vermeintliche Erfolge anderer als unerreichbaren Maßstab für dein eigenes Leben zu nehmen.
Negative Glaubenssätze auflösen und authentisch Mutter sein
Um die großartige Mutter zu sein, die du bist, musst du nicht ständig überprüfen, wie andere es machen. Deine Kinder brauchen dich. So, wie du bist – nicht als Kopie von jemand anderem. Es ist wichtig zu verstehen, dass keine Mama und kein Papa der Welt perfekt ist. Jeder hat seine Stärken und Schwächen und das ist völlig in Ordnung. Deine beste Freundin mag nach außen hin perfekt erscheinen, aber auch sie hat ihre Unsicherheiten und Herausforderungen.
Um ernsthaft aus dem Vergleichsspiel auszusteigen, ist es hilfreich, sich deine Glaubenssätze anzuschauen. Ein Coaching hilft dabei, die negativen Glaubenssätze aufzulösen, indem wir sie identifizieren und loslassen. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, wieder Vertrauen in dich selbst zu gewinnen und zu erkennen, dass du es – so wie du kannst – richtig machst.
Für deine Kinder bist du mehr als genug – genau so, wie du bist. Lass die Vergleiche mit anderen los und konzentriere dich darauf, die beste Version deiner selbst zu sein – nicht für andere, sondern für dich und deine Familie. Authentische Eltern haben authentische Kinder! Deine Elternschaft wird strahlen von gegenseitigem Vertrauen und Respekt, wenn du aufhörst, dich mit anderen zu messen und stattdessen beginnst, auf dich selbst zu vertrauen.
Comments